Fölsen als Besitz an die Familie von Niehausen
Datum Chronikeintrag: 1. Januar 1438
1438 ging Fölsen dann als Besitz an die Familie von Niehausen bzw. Nyhusen über. Laut der betreffenden Urkunde von 1438 umfasste Fölsen seinerzeit ein Pfarrgut mit sieben Hufen Land, Holz (=Wald), 19 Morgen Wiese sowie 16 Kötterstellen mit acht Hufen Land (Kötter = Kleinbauernstelle / Hofstelle mit max. einer halben Hufe Land).
Wie der Straßenname ‚Burgstätte‘ auch heute noch vermuten lässt, stand in Fölsen (wahrscheinlich auf der Hügelkuppe westlich dieser Straße) in mittelalterlichen Zeiten eine Burg, die möglicherweise mit dem Sitz des Gografen Erpo in Zusammenhang zu bringen ist. Für das Jahr 1438 wird ein sieben Hufen umfassender Wedemhof (ein Pfarrgut) mit Haus und Burgfried/Bergfried in Fölsen erwähnt.
Eine mittelalterliche Burg muss man sich an dieser Stelle aber wohl nicht zwingend wie eine eindrucksvolle steinerne Burg mit Burggraben, Burgmauer usw. vorstellen; auch ein stärker befestigter Gutshof wurde in dieser Zeit häufig als Burg bezeichnet.
Die Zerstörung der Burg wird bisweilen mit der Zeit der Raubritter im Bistum Paderborn in Zusammenhang gebracht, die im 14. Jahrhundert z.B. in Form des Benglerbundes unter Friedrich von Padberg ihr Unwesen trieben, was aber als sehr vage einzuschätzen ist.