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Westlich der Kirche steht das ehemalige Pfarrhaus, ein Fachwerkbau aus dem Jahre 1697.

Dieses ehemalige Pfarrhaus bzw. Pastorenhaus ist mit seinen über 300 Jahren das älteste Fachwerkhaus in Fölsen.
Am Giebel steht “1697 abgebrannt und schlecht aufgebaut und 1739 um besseren neu erstanden”.

Das Haus ist seit 1976 im Privatbesitz. Das Fachwerkhaus wurde renoviert. Von außen sieht das ehemalige Parrhaus aus wie früher.

 

Zur Geschichte und Einrichtung der ehemaligen Pfarrei

Zur Zeit der Erbauung des Fölser Pastorates schlug der Zimmermann noch selber Bäume im Wald, die er für das Holzwerk des Fachwerks und des Dachstuhls brauchte. Für das Fundament des Hauses wurden von den Maurern die Bruchsteine aus den Kalksteinbrüchen auf den umliegenden Bergkuppen noch selbst gebrochen. Die Fachwerke der Wände und Decken wurden aus Lehm gefertigt. Das Baumaterial wurde aus der Nähe des Dorfes oder Tälern der Wälder geholt.

Die damaligen Pastöre mussten sich zum Teil selbst versorgen. Deshalb gehörten auch 52 Morgen Land zum Pfarrhaus.

Früher hatte die Pfarrei Fölsen zeitweise einen Pastor und einen Vikar – zuständig für die Gemeinden Fölsen, Helmern und Niesen.
Der Pastor betreute die Mitglieder seiner Gemeinden von der Geburt über die Taufe, Kommunion, Firmung, Hochzeit und alle anderen Höhe und Tiefen des Lebens bis zum Tode am Sterbebett.

 

Die Große Deelentür in der Fachwerkfront, die für die landwirtschaftlichen Fahrzeuge wie Heu- und Strohwagen gedacht war, ist noch vorhanden. Wenn man nun hineingeht, betritt man zuerst die große Diele.

Früher war auf der rechten Seite des Erdgeschosses der landwirtschaftliche Bereich mit seinen Stallungen und Vorratsräumen.

Links befanden sich Wohn- und Nutzräume, die als Pfarrbüro oder Archiv dienten. Dort lagerten Akten über die Geburten, Eheschließungen und Todesfälle der Pfarrgemeinde Fölsen.

Ess-, Ruhezimmer sowie der Küchenraum lagen beieinander, sodass man durch Verbindungstüren durch alle drei Räume gehen konnte.

Im hinteren Teil der Deele waren Waschküche und Vorratskammer mit einer Außentür zum Garten. Der Garten war mit einer Hecke umgeben.

Die Empore zieht sich um die ganze Deele. So ist das Mittelstück frei für die Bodenluke. Durch diese Luke wurden Heu und Stroh auf den Boden gezogen. Diese wurde im Winter für die Ziegen, Schafe und Kühe als Futter gebraucht.

Im rechten hinteren Bereich ist eine weitere Treppe, die zur Empore hinaufführt. Diese benutzte überwiegend der Vikar, der seine Zimmer über der Stallung hatte.

Zudem waren im oberen Stockwerk weitere Privaträume sowie ein Betraum des Pastors.

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