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St. Johannes Baptist Kirche

Die Pfarrkirche

Erbaut wurde die Pfarrkirche St. Johannes Baptist zu Fölsen in den Jahren 1746 und 1747. Dies ist aus der Kirchenchronik bzw. einer Inschrift (in Latein) über der Kirchentür zu entnehmen, die übersetzt lautet:

„Zur Ehren Gottes, der seligen Jungfrau Maria und der heiligen Patrone dieser Pfarrei aus Gnaden jener Eheleute des Engelbert von Bocholtz Archisatrapan un der Theresia zu Asseburg und noch mehrerer anderer Schenkungen unter dem hochwürdigen Herrn Pastor Potthast grundgelegt, wurde ich errichtet im Jahre 1746 und 1747.“

Sie wurde auf derselben Stelle aufgebaut, wo der Vorgängerbau auch gestanden hat. Zu dem Vorgängerbau können zurzeit keine konkreten Angaben gemacht werden, da alle Unterlagen beim Brand des Pastorats im Jahre 1697 verrichtet wurden.

Vermutungen liegen nah, dass die alte Kirche in den Wirren des 30-jährigen Krieges verfallen ist und erst Jahrzehnte später, nachdem sich das Leben wieder einigermaßen normalisiert hatte, mit dem Bau der neuen Kirchen begonnen wurde.

Es ist davon auszugehen, dass bereits im 13. Jahrhundert eine Kirchen in Fölsen gestanden hat, da im Jahr 1224 ein „Gerhardus sacerdos de Volcessen“ als Zeuge auf einer Urkunde genannt wird. Auch in den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten tauchen immer wieder Pfarrer aus Fölsen als Zeugen bei Grundstücksüberschreibungen und in anderen Urkunden auf.

Die Einrichtung der Kirche

Der Hochaltar wurde 1748 von Engelhardus von Ignatius von Bocholtz gestiftet und ist dem hl. Johannes dem Täufer geweiht. Er wurde vom Meister Torbeck aus Verne vergoldet und bemalt.

Stifter des rechten Seitenaltars (Antoniusaltar) war 1749 Wilhelm Anton Assebuerg.

Der linke Seitenaltar, der früher mit der Kanzel verbunden war, ist der Mutter Gottes geweiht. Er wurde 1749  vom Drosten von Peine, Godefriedus von Bocholtz, gestiftet.
Alle drei Altäre wurden vom Schreiner Haniel Lindberg angefertigt.

Die Kanzel stammt aus dem Kloster Dalheim und trägt auf dem Schalldeckel die Statue des „Guten Hirten“. Vor dem Schalldeckel ist die Inschrift: „Anno 1701 SPP“ angebracht. In der Brüstung sind die vier Evangelisten dargestellt.

Beide Beichtstühle sind mit der Jahreszahl 1731 versehen und stammen ebenfalls aus dem Kloster Dalheim. Unter der Jahreszahl ist das Wappen mit den gekreuzten Schlüsseln (Klosterwappen von Dalheim) angebracht.

Die Pieta (schmerzhafte Mutter) steht vorm links in der Kirche und wurde 1898 vom Maler Volkhausen aus Paderborn erworben. Die Kosten wurden zum größten Teil von einer außerhalb der Gemeinde stammenden Unbekannten übernommen.

Der heutige Taufstein wurde noch bis vor wenigen Jahren als Weihwasserbecken genutzt. Es stammt vermutlich aus dem Jahr 1665. Die genaue Herkunft ist unbekannt. Ein ähnlicher Stein befindet sich in der Kirche in Willebadessen.

Die erste Orgel – 1751 vom Pastor Potthast angeschafft – ist nicht mehr vorhanden. Die heute Orgel wurde 1895 vom Orgelbauer Franz Eggert aus Paderborn erstellt.

Mehrere Grabstellen wurden in den letzten Jahrzehnten in der Kirche gefunden. 
Beim Einbau der ersten Heizung 1948 (bis dato wurde mit einem Ofen geheizt) wurde im Bereich, wo heute die Pieta steht, eine Grabkammer gefunden. Eine Klärung, wem die sterblichen Überreste zuzuordnen sind, konnte bisher nicht erfolgen.
Bei einer erneuten Kirchenrenovierung im Jahr 1968 wurden drei weitere Grabkammern entdeckt. Auch diesmal konnten die sterblichen Überreste nicht zugeordnet werden.
Die 1970 bei einer weiteren Kirchenrenovierung auf dem Chor vor dem Hochaltar gefundene Grabstelle ist nach der Grabplatteninschrift zweifelsfrei die letzte Ruhestätte des am 13. Juli 1790 im Altar von 85 verstorbenen Pastors Potthast.

Aus insgesamt vier Kirchenglocken besteht das Geläut. Die einzige aus der Gründungszeit unserer Pfarrkirche erhaltene Glocke stammt aus dem 14. Jahrhundert.

Der heutige Friedhof ist größenmäßig viel kleiner als früher. Man berücksichtige einmal die Größe der Pfarrei mit ihren Filialgemeinden Helmern und Niesen, den Einwohnern dieser Orte und alle Arbeitskräfte, die seinerzeit auf den Gütern Haverhausen, Helmern und Niesen beschäftigt waren. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts fanden alle ihre letzte Ruhestätte auf dem Friedhof in Fölsen. Die Verstorbenen aus Helmern und Niesen werden etwa seit der Mitte des 20. Jahrhunderts auf den Gemeindefriedhöfen beider Ortschaften beigesetzt.
Im Jahr 1974 wurde auf dem Friedhof Fölsen eine Leichenhalle errichtet. Die Verstorbenen wurden bis dahin in ihren Wohnungen aufgebahrt. Im Jahre 1996 wurde die Leichenhalle komplett renoviert und mit einem Satteldach versehen. An der Frontseite ist die Gedenktafel für die 23 Gefallenen des letzten Weltkrieges angebracht.
Angemerkt sei hier auch, dass bis zum heutigen Tage vier Soldatengräber sowie vier Gräber von hier verstorbenen Kriegsflüchtlingen auf dem alten Grabfeld ehrenamtlich gepflegt werden.
Weiterhin besteht auch heute noch das Erbbegräbnis derer von Spiegel und ihren Nachkommen auf einem gesonderten Teil des Friedhofs, welches nicht in der Observanz der Kirchengemeinde steht.

Hierzu ein Auszug aus der Ortschronik von 1934:
„Der Friedhof lag früher rund um die Kirche. Er reichte nach Westen bis zu dem Spiegelschen Erbbegräbnisse. Später wurde das hintere Stück hinzugenommen. 1930 sind umfangreiche Ausschachtungs- und Planierungsarbeiten vorgenommen worden. Der Friedhof erhielt seine heutige Gestalt mit Mauerwerk und Einfriedung. Bei diesen Arbeiten wurden von den Arbeitern mehrere schwedische Münzen gefunden. Diese hatten nach einem Bericht von Augenzeugen die Größe eines Zweimarkstückes und trugen ein schwer erkennbares Kopfbild und die Inschrift: „Gustav Adolf von Schweden“. Im Dreißigjährigen Krieg haben nämlich bei Helmern kriegerische Handlungen stattgefunden. Die Gefallenen sind auf dem Friedhof in Fölsen beerdigt.

Weiter ist in der Kirchenchronik vermerkt, dass im Jahre 1630 die Pesttoten aus der Stadt Brakel auf dem hiesigen Friedhof beerdigt wurden.

Am Kirchplatz 34439 Willebadessen-Fölsen

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